Maerchenforschung
Es war einmal
in den alten Zeiten,
als das Wünschen
noch geholfen hat...

 
  Märchen - nur etwas für Kinder?

Das Interesse an Märchen kann zu einem bestimmten Alter erlöschen oder aber einen völlig neuen Charakter bekommen.
Ich las in der ausgehenden Pubertät die ersten Bücher über Märchenforschung aus tiefenpsychologischer Sicht. Dabei lernte ich, welche Bedeutung Märchen für die Entwicklung eines Kindes haben können oder sollen, und dass die Vorliebe für ein bestimmtes Märchen viel über ein Kind und dessen Familie aussagt.
Aber eine Antwort auf meine existenziellen Fragen gaben sie mir noch nicht. Trotzdem war meine Begeisterung für Märchen ungebremst und ich fragte mich, was dahinter steckt. Die Antwort lag in den Märchen selbst …
 


Ursprünglich, so steht es in der älteren Literatur zur Märchenforschung, wurden Märchen von Frauen für Frauen erzählt, es heißt - in den Spinnstuben. Doch Märchen sind keine im Volk gewachsenen Geschichten. Inzwischen ist bekannt, dass es adelige Frauen waren, die sich schriftstellerisch ausdrückten und ganze Bücher verfassten. Sie waren hochgebildet und nutzen Elemente der babylonischen, griechischen und germanischen Mythologie, um eine feministische Botschaft verschlüsselt unters Volk zu bringen. Entschlüsselt gibt sich in den Märchen aber nicht einfach eine feministische Haltung zu erkennen, sondern unsere unverstellte menschliche Natur. Feminismus will im Grunde nichts anderes, als die Rückkehr zu dem, was wir für die längste Zeit der Menschheitsgeschichte leben durften. Nur wie dies erreicht werden kann, darüber wird gestritten, besonders auch, weil in der Bevölkerung zu wenig bekannt ist, wie diese Zeit aussah.
Unsere Natur drückte sich schon in der Altsteinzeit spirituell aus, jedoch ohne die komplizierten Gedankengebäude, mit den Religionen aufwarten. Diese Urreligion schöpfte ihren Glauben aus der Beobachtung der natürlichen Abläufe, dem Kreislauf der Natur von Leben, Tod und Regeneration. Sie erklärte das Leben ganz selbstverständlich als aus der Urmutter Erde geboren, das zu ihr zurückkehrt und durch sie erneuert wird. Diese Religion war im Übrigen alles andere als ein primitiv materialistischer Fruchtbarkeitskult, sondern eine höchst naturphilosophische Weltauffassung.

Märchen sind also Berichte aus dem kollektiven Unterbewussten, das in einer glücklichen Zeit seine Wurzeln hat. Sie endete nach einer 3500jährigen, in Eurasien stattfindenden gewaltsamen Umwälzungsphase, die vor ca. 4500 Jahren weitgehend abgeschlossen war. Glücklich war die Zeit davor, weil sie frei war von Krieg und Unterdrückung. Entsprechend weniger Wünsche hatten die Menschen, und diese Wünsche hatten eine andere, erfüllbare Qualität. Krankheit und Tod wurden als Teil des natürlichen Zyklus verstanden, was die Angst vor dem Tod linderte. Eine Hölle gab es nicht. Der berühmte Spruch, der am Anfang so vieler Märchen steht, entspricht in den Mythen auf der ganzen Welt dem, was die alten Griechen als das Goldene Zeitalter bezeichneten. Sie waren davon noch nicht lange entfernt: Die minoische Kultur auf Kreta und Santorin war die letzte Kultur Europas, die dieses Weltbild bis ca. 1000 vor unserer Zeitrechnung lebte. Das Weltbild dieser Zeit war matrifokal; danach und bis heute ist es patriarchal.

Mythen sind religiöse Texte. Haben nicht unsere Märchen auch etwas mit der Religion zu tun, die in Europa vorherrscht? Nannten die Zwerge Schneewittchens Stiefmutter nicht eine 'gottlose Königin'? Betet Gretel nicht das Stoßgebet: 'Ach lieber Gott, hätten uns doch die wilden Tiere im Walde gefressen.' Warum also erzählt der/die Pfarrer/in in der Kirche keine Märchen --- oder doch?

Solche Textstellen sind nachträgliche Hinzufügungen der Brüder Grimm. Sie haben die Märchen in einer Weise geändert, dass sie Kindern 'vorlesbar' werden sollten, ohne dass sie gegen die damaligen Moralvorstellungen und christlichen Glaubensinhalte verstießen. So wird unseren Kindern bis heute z.B. nicht verraten, dass Rapunzel im Turm mit ihrem Freund schlief und schwanger wurde. Aber plötzlich bekommt sie, einfach so, Zwillinge! Genau wie Maria, die angeblich-unbefleckt-empfangen-Habende, die allerdings nur einen Sohn bekommt. Doch der Urtext enthält diese Information noch, da steht:

 

'So lebten sie lustig und in Freuden geraume Zeit, und die Fee kam nicht dahinter, bis eines Tages das Rapunzel anfing und zu ihr sagte: "Sag sie mir doch Frau Gothel, meine Kleiderchen werden mir so eng und wollen nicht mehr passen."

  Das RAPUNZEL-Spezial auf dieser Homepage


Holzpuzzle

Dieses Holz-Puzzle bekam ich zum 3. Geburtstag geschenkt, und ich liebe es noch heute...


 
 

Die Frau Gothel ist in den Kinder- und Hausmärchen der Grimms wie auch die Frau Holle eine "Frau Frau". "Frau" war bis in die Neuzeit hinein noch ein Hoheitstitel und nicht eine simple Anrede. Frau Gothel waltet und schaltet hoch oben, im Märchen ist es ein Turm; Frau Holle wohnt scheinbar tief unten: die Marie steigt zu ihr hinab durch den Brunnen, und kommt, oh Wunder, oben auf einer Blumenwiese an. Die Orte des Geschehens sind genauso wenig ein Zufall wie die Verwandtschaft des Namens Holle mit Hölle. Beide Frauen entsprechen derselben Großen Göttin des Lebens und des Todes, die im Oben wie im Unten verortet wird.

'Das Pech aber blieb fest an ihr hängen und wollte, solange sie lebte, nicht abgehen.'

  Frau Holle (Pechmarie) patriarchatskritisch unter die Lupe genommen auf meinem Blog "Wahrscheinkontrolle"



Der christliche Gott ist aber ein Mann: Gottvater. Er hat einen Sohn und einen heiligen Geist, der, wie nur sehr wenige wissen, im jüdischen Glauben weiblich war und heute auch eher als männlich angesehen wird. Gott gilt als der Urvater, der alle Menschen aus Lehm geformt hat, ohne Mithilfe einer Frau. Welch eine Anmaßung! Im Lehm ist trotzdem der uralte Glaube an die Erde als Mutter allen Lebens verschlüsselt, die seit der Altsteinzeit in Höhlen, auf Bergen und an Gewässern verehrt wurde. Es hat sich also eine Wende vollzogen, die aus einer Göttin einen Gott machte und auch aus Töchtern Söhne.

Der Zeitpunkt der religiösen Wende in Europa ist identisch mit der Indoeuropäisierung Alt-Europas ab dem 4. Jahrtausend vor der Zeitenwende durch berittene Kriegernomaden aus der kaukasischen Steppe. In den Märchen und germanischen sog. Götter- und Helden-Sagen oder der Edda finden wir die Spuren aus dieser Zeit. Einer sehr plausiblen - aber in der herrschenden Wissenschaft (z.B. Simek 2009) nicht vertretenen - These zufolge erweiterte sich das germanische Pantheon (Gemeinschaft der Gottheiten), das vorher nur aus den ehemals matrifokalen, später aber indoeuropäisierten Wanen und Riesen bestand, um die patriarchalen, indoeuropäischen Asen. Wanen und Riesen gingen aus einem "Urwesen" hervor, das wir als Urmutter identifizieren können. Die herrschende Lehre begründet ihre Ablehnung der These damit, dass nur eine Textquelle, die isländische Edda aus dem 13. Jhdt, zur Verfügung steht, die von dem Skalden Snorri Sturluson (* 1179) stammt. Zudem sind die Wanen archäologisch nicht fassbar. So wird fast ausnahmslos geleugnet oder ignoriert, dass in ganz Mitteleuropa eine Große Göttin die wichtigste Gottheit war. Dass uns außer den allseits bekannten oder regional bekannten Märchen keine schriftlichen Zeugnisse der alten Religion überliefert wurden, bedeutet nicht, dass es diese Religion nicht gegeben hätte oder deren Muttergöttin bedeutungsloser gewesen wäre. Schriftlich aufgezeichnet wurde, wie im Falle des Skalden Snorri, die Mythologie der Herrschenden, unter denen sich auch die wenigen Schreibkundigen befanden. Im einfachen Volk wurden Mythen lediglich weitererzählt und im Brauchtum gelebt. Flächendeckende, volkskundliche Untersuchungen, also die Mythen-und Sagenforschung, die Brauchtumsforschung und die Ortsnamenforschung legen die zweifelsfreien Belege vor. Bezeichnend ist, dass die Volkskunde von Archäologen meist als unwissenschaftlich und amateurhaft abgelehnt wird.

Die Große Göttin trägt in Mitteldeutschland den Namen Holda, Hulda, Holle oder ähnlich, in Nordeutschland heißt sie Herke, Herta oder Gode (= Gothel), im Alpenraum und in den angrenzenden slavischen Gebieten heißt sie Percht. Der Name des vermeintlich am besten bezeugten germanischen Gottes Wodan, der in Skandinavien Odin heißt, hielt jedoch erst durch die kriegerischen Stämme der Germanen während der Völkerwanderungszeit Einzug in die vom Volk erzählten Muttermythen, nämlich im Sinne einer sog. Wodanisierung der Herke, wodurch sie zur Wode bzw. Gode wurde (Timm 2003), und als Ehefrau Wodans bezeichnet wurde. Die Große Göttin ist also mit der Asen-Göttin Frigg aber auch mit der obersten Göttin der Wanen Freya, identifizierbar, die auch Frija oder Frea heißt. Zahllose Versuche Freya und Frigg von einander zu unterscheiden gelten in der herrschenden Lehre als wissenschaftlich notwenig, doch letztlich stammen beide Göttinnen aus derselben tiefenpsychologischen Schicht, unterscheiden sich nur regional und sind in Wahrheit Eins, die Urmutter. Daher halte ich Versuche, das "Problem" zu lösen, für überflüssig ja sogar ablenkend. Die Identität beider Göttinnen ist m.E. sogar in der Edda thematisiert, nämlich in der Geiselnahme der Freya durch die Asen. Im Volksglauben wird der Zwiespalt sowieso verwischt und zwar auffälligerweise nach der Christianisierung, als sie die Namen Herke, Holda und Percht erhält, die wohl als sog. Tabunamen fungierten. Versuche, die Maria als Holle-Ersatz zu installieren, waren nie restlos erfolgreich.

Unsere Märchen sind frei von Krieg, anders als die Zeit, aus der sie stammen. Zu den Glaubensvorstellungen des Mutter-orientierten Bildbildes, unter dem Männer und Frauen bis dahin gleichberechtigt lebten, trat im Sinne der Herrschenden die religiöse Überhöhung des Vaters und des Krieges hinzu, bis diese schließlich obsiegte. Dieser Prozess begann mit dem gesellschaftlichen Umbruch in Alt-Europa. Hierarchie und Krieg sind erst ab diesem Zeitpunkt feststellbar. Von nun an gab es männliche Herrscher und Priester, die Kriege führten und das Volk unterdrückten und ausbeuteten, alles mit dem Segen männlicher Götter und auch der weiblichen, die dafür als Kriegsgöttinnen instrumentalisiert wurden. Eine der Natur gegenüber demütige, ethische Haltung wich dem Gesetz der Gewalt.

Der schwerwiegende, innere Widerspruch des Christentums, das einerseits den Frieden predigt, andererseits barbarische Glaubenskriege und Verfolgungen anzettelt, und das zwar die Gleichheit aller Menschen postuliert, aber die Frau und die Kinder dennoch unterdrückt, ist erklärbar mit der Vermischung der Kriegsmoral patriarchaler, hebräischer Hirtennomaden mit der sanften Ethik Jesu, die in ihrer reinen Form, noch durch Paulus und die anderen Kirchenväter unverzerrt, urreligiöse Werte vermittelt:

- die Gleichheit von Mann und Frau (Egalität)

- die Goldene Regel: Was Du nicht willst, was man Dir tu', füg' auch keinem Andern zu! (Behandelt auch eure Kinder entsprechend)

- Friedfertigkeit

- die persönliche Rückführung auf die Mutter (die angeblich ohne männliches Zutun schwanger wurde, Matrilinearität)

- Wiedergeburt im Kreislauf des Lebens (die in der Bibel allerdings Jesus vorbehalten bleibt, der aus der Höhle seines Grabes - aus Mutter Erde - aufersteht)

Maria ist die alte Göttin und Urmutter, die auch in Vorderasien noch lange Zeit verehrt und von der Bibel, auch in der Offenbarung des Neuen Testamentes, blutig bekämpft wurde und wird. Dem einfachen Volk wird die sanfte Lehre Jesu gepredigt, das davon leicht überzeugt werden kann, folgt sie doch der altsteinzeitlichen Haltung, die in uns noch verborgen ist.

Die Herrschenden aber legitimieren mit (Mein-)Eiden auf die Bibel und der Segnung der Waffen durch Priester ihre Macht, finanziert durch das meist ahnungslose einfache Volk. Der Tod, der in matrifokaler Zeit als natürlich und regenerativ verstanden wurde, wurde in christlicher Zeit zum Schrecken schlechthin. Wer Angst hat, ist manipulierbar und leicht zu beherrschen! Also wurden die Menschen manipulierbar gemacht. Daher enthalten Mythologien die von Priestern erdachten, pseudoreligiösen Rechtfertigungen von Unterdrückung, während die Märchen aus der Volksfrömmigkeit hervorgingen und den Lebenszyklus thematisieren.
Dies bedeutet nicht, dass unsere Märchen die alte Religion glasklar wiederspiegeln, im Gegenteil, die Patriarchalisierung und später die Christianisierung invertierte die Wesenszüge der alten Gottheit. Doch wie wir oft nur aus dem schriftlich niedergelegten Verbot eines Brauchtums bzw. Glaubens wissen, dass es ihn gegeben haben muss, können wir trotz aller Tabuisierung und Dämonisierung aus den Märchen die alte Religion rekonstruieren.

Die Kunstmärchen, z.B. "Der standhafte Zinnsoldat" von Hans Christian Andersen, sind keine echten Märchen. Sie berichten von der kindlichen Not, von psychischen Problemen in unserer patriarchalen Welt. Diese Autoren, die fromme Christen waren, haben den Ursprung des Märchens nicht erkannt.

Die Tiefenpsychologie, die den Märchen immer wieder zu Leibe rückt, scheitert in ihren Versuchen, die Märchen als Konfliktlösungsversuche zu deuten, häufig daran, dass sie die Ursprünge des Märchens nicht erkennt oder anerkennt. Diese Bücher sind nicht uninteressant, aber sie werden den Märchen nicht gerecht und lenken oft sogar von der theologischen Absicht ab. Iring Fetscher meint mit einem Augenzwinkern: "Übrigens hat die analytische Verwirr-Methode einen nicht hoch genug zu schätzenden Vorteil: sie ist unwiderlegbar. Jeder Versuch der Widerlegung, ja schon der leise angemeldete Zweifel kann nämlich vom Analytiker leicht als charakteristisches Symptom eines aus dem Unbewußten kommenden Widerstands gedeutet werden, der - wider die bewußte Absicht des Zweiflers - als klarer Beweis für die Richtigkeit der Deutung erscheint. " (aus: Fetscher 2000, S. 12, siehe auch linke Spalte, Tipp 2)

Die im Märchen beschriebenen Konflikte sind durch das indoeuropäische Patriarchat erst entstanden. Nicht kindliches Gemüt und Psychologie, sondern höchst erwachsene, zivilisierte statt barbarische Glaubensvorstellungen spiegeln sich in echten Märchen wieder. Sie belegen, dass vor Gott eine Göttin war und vor dem Krieg der Frieden. Eine Ahnung davon steckt in uns allen und wir sollten sie nicht mehr verdrängen.

Wer Texte über die ur- und frühgeschichtlichen Mythen ließt, sollte immer im Auge behalten, dass sie oft von Autoren geschrieben wurden, die Angst vor der Entdeckung des wahren Ursprungs vom Glauben an den Gottvater haben. Worte, wie "Götze", "Fruchtbarkeitsgöttin" oder "böse" sind darauf ein Hinweis. Oft wird Literatur aus den 1930er Jahren angeführt, um das Wissen zu diskreditieren. Doch es gibt auch viele aktuelle Bücher, in denen die Dinge richtig dargestellt sind, z.B. von Marija Gimbutas, Riane Eisler, Gerhard Bott oder Kirsten Armbruster.

Unsere Märchen sind renitent, sie erzählen unerhörte Dinge aus einer Zeit, die in Vergessenheit geraten soll. Deshalb mussten sie als Kindermärchen verharmlost werden. Die Mythen waren nun nicht mehr sofort als solche erkennbar, und sie machten der neuen Religion, die nun auf vorderasiatischen, patriarchalen Hirten-Mythen beruht, keine Konkurrenz mehr. Allerdings war die Verschlüsselung ein Schutz der alten Natur-Religion, die im Untergrund noch lange fortlebt...

...und wenn sie nicht gestorben sind, so leben sie noch heute.


Kybele

Dies ist nicht Frau Holle, sondern eine enge Verwandte, die Große Göttin von Çatal Höyük in einer späteren Interpretation als anatolische Kybele. Hier eine römische Ton-Statuette.

Auf dieser Homepage kannst Du viele Informationen darüber finden, wie Mythen Einfluss auf das Denken und die Kultur nehmen, und wie sie die Politik bestimmen. Dieses Wissen darf in der Schule nicht gelehrt werden, weil es dem christlich-patriarchalen Weltbild widerspricht.

Märchen vorlesen oder erzählen?

Unsere Märchen sind u.a. von den Brüdern Grimm aufgezeichnet worden. Leider haben sie viele Details weggelassen oder umgeschrieben. Märchen unreflektiert und unkorrigiert einfach aus dem Buch vorzulesen ist daher nicht empfehlenswert.

Märchenerzählen ist eine Kunst. Es gibt in den deutschsprachigen Ländern viele Menschen, die sich voll und ganz dieser Kunst widmen.

Empfehlen möchte ich Jana Raile und Gerhard Bosche für Deutschland sowie Margarete Wenzel für Österreich.


   

SPEZIELL ZUR URRELIGION, DIE IN DEN MÄRCHEN VERSCHLÜSSELT IST:

Marija Gimbutas: The Living Goddesses. University of California Press 2001.
[Hier steht alles über den Sturz der Wanen und der matrifokalen Religionen in Alt-Europa.]
EINSEHEN bei Google Books

Riane Eisler: Kelch und Schwert. Freiamt 2005

Gerhard Bott: Die Erfindung der Götter. Norderstedt 2009
EINSEHEN bei bod.de

Kirsten Armbruster: Das Muttertabu oder der Beginn von Religion. Riedenburg 2010

SPEZIELL ZU MÄRCHEN:

Erika Timm: Frau Holle, Frau Percht und verwandte Gestalten. 160 Jahre nach Jacob Grimm aus germanistischer Sicht betrachtet. Stuttgart 2003

Maria Tatar: Von Blaubärten und Rotkäppchen. Grimms grimmige Märchen psychoanalytisch gedeutet. München 1995

Carl-Heinz Mallet:

- Kopf ab! Über die Faszination der Gewalt im Märchen. München 1990

- Kennen Sie Kinder? Wie Kinder denken, handeln, fühlen, aufgezeigt an vier Grimmschen Märchen. München 1985

Bruno Bettelheim: Kinder brauchen Märchen. München 1982

Sonja Rüttner-Cova: Frau Holle. Die Gestürzte Göttin.  München/Basel 1998

Ingrid Riedel: Die weise Frau in uralt-neuen Erfahrungen. München 1995

URTEXTE: Heinz Rölleke, Hrsg.: Die wahren Märchen der Brüder Grimm. Frankfurt/M. 1989
Vergriffen. Fernleihe empfohlen.

Michael Haul: Das Etana-Epos - Ein Mythos von der Himmelfahrt des Königs
von Ki¹.
Göttinger Arbeitshefte zur altorientalischen Literatur. Göttingen 2000.

Charles Perrault: Sämtliche Märchen. Reclam: Stuttgart 1986

Wilhelm Laiblin, Hrsg.: Märchenforschung und Tiefenpsychologie. Darmstadt 1995

Erich Fromm: Märchen, Mythen, Träume. Reinbek 1981

Sibylle Birkhäuser-Oeri: Die Mutter im Märchen. Waiblingen-Hohenacker 1993

… sowie natürlich Grimms Märchen und viele andere. Besonders gut gefällt mir dabei die wunderschön gestaltete Taschenbuchreihe "Märchen der Welt" aus dem Fischer Verlag (Neunziger Jahre), die nicht nur eine reine Märchen-Sammlung ist, sondern auch viele Hintergrundinformationen liefert. Antiquarisch.

HERRSCHENDE LEHRE:

Rudolf Simek: Götter und Kulte der Germanen. München 2009

nach oben

 



Literatur

Diese Bücher habe ich u.a. zum Thema gelesen und kann sie als Einstieg in Mythen- und Märchenforschung empfehlen.







TIPP 1: Wer sich für Märchenforschung, aber auch für Archäologie interessiert, sollte unbedingt "Die Wahrheit über Hänsel und Gretel" von Hans Traxler lesen. ;o)

" Der Dokumentarbericht über die Ausgrabung des Hexenhauses auf dem Engelesberg im Spessart"

(Originalausgabe 1963, jetzt bei Reclam)

TIPP 2: Märchen im kapitalistischen Kontext verstanden. Heiter, ironische Interpretationen mit einer Portion tiefer Wahrheit: "Wer hat Dornröschen wachgeküßt? Das Märchen-Verwirrbuch." von Iring Fetscher. Frankfurt 2000

 

Home Rapunzel Mythisches Gebäck Etana-Mythos Matrifokalität